Kein Sozialticket?

Unser Kreisrat Rolf Seifert gab bei der letzten Kreistagssitzung folgende Stellungnahme ab: 

Er findet es furchtbar und enttäuschend, dass es dieses Jahr aus der Mitte des Kreistags keinen Antrag auf ein Sozialticket für den ÖPNV gibt. Nicht einmal von Seiten der SPD-Fraktion und der Fraktion der Grünen.

Zwar kann man argumentieren, dass der Mobilitätsanteil im Bürgergeld für den Kauf einer 49€-Tickets ausreicht oder fast ausreicht. Doch im Mobilitätsanteil sind ja nicht nur die Kosten für den Kauf eines ÖPNV-Tickets enthalten, sondern alles, was mit Mobilität zusammenhängt. Zum Beispiel auch für ein Fahrrad, das durchaus (auch aus Sicherheitsgründen) mal in die Inspektion muss, das auch hin und wieder neue Reifen oder Bremsen braucht. Vielleicht muss auch sogar mal ein neues (gebrauchtes) Fahrrad angeschafft werden. Und vielleicht will man auch mal Freunde oder Verwandte in Hamburg oder Berlin besuchen. Das sind weitere Mobilitätskosten, da solche Reisen mit dem Deutschland-Ticket kaum praktizierbar sind.

Und vielleicht benötigt man auch mal ein Car-Sharing-Auto, um größere Einkäufe tätigen zu können. All dies sind Kosten, die im Mobilitätsanteil auch enthalten sind. Dazu kommt, dass die Zukunft des 49€-Tickets noch nicht gesichert ist. Zumindest wird es wohl deutlich teurer werden.

Gerade deshalb, weil auch alles teurer wird, sollten wir sozial und finanziell benachteiligte Menschen im Landkreis nicht im Regen stehen lassen und ihnen soziale Teilhabe ermöglichen. Mit einem Sozialticket, das in der Stadt Freiburg schon seit vielen Jahren eine großartige soziale Erfolgsgeschichte ist.